Pyjama-Labels aus der Schweiz: Nachtwäsche für den schönen Schlaf

2022-12-20 10:30:47 By : Mr. David Han

Eine Weile waren Pyjama-Kombinationen fürs Bett modisch eher verpönt. Dominierte doch im heimischen Markt vor allem ein Sortiment mit altbacken wirkenden Jersey-Zweiteilern. Vielleicht hat es mit der Etablierung edler Seidenpyjamas als Strassen-Outfit zu tun, wohl aber auch mit dem neuen Wellbeing-Fokus aufs Schlafen: Pyjamas sind – zumindest angesichts der jüngsten Sleepwear-Lancierungen aus der Schweiz wieder im Trend. Und nebst den neueren Marken ziehen auch bekannte Traditionshersteller mit schöner Sleepwear nach.

«Next Generation Sleepwear» war das Motto eines praxisnahen Projekts für Textildesign-Studierende der Hochschule Luzern (HSLU). Aus den dabei entstandenen Entwürfen wurde ein Konzept erkoren und kürzlich von Wäschehersteller Calida als limitierte Kapsel-Kollektion lanciert.

Entstanden sind Unisex-Teile mit wundersamen Sujets wie Mondgesichter, Flüsse und Augen. Eine Einladung, um mit Pyjama, T-Shirt, Boxershorts, Trainerhosen und Hoodie in eine Parallelwelt einzutauchen.

Ganz neu auf dem Markt, seit wenigen Monaten, ist das Label Serlet von Nina Müller. Nach dem Motto «Slow Fashion» setzt die Marke auf ein «made to order»-Modell, um Überproduktionen zu vermeiden. Alle Prints werden von Nina Müller gestaltet. Gedruckt wird meist nur auf Bedarf.

In Zusammenarbeit mit der Schweizerin Fachhochschule für Mode und Gestaltung (Modeco) werden die Teile in Zürich hergestellt. Nach dem Motto «Loungewear for out and about» sind die Loungewear-Sets in drei Materialien erhältlich: Seidensatin (587 Franken), Seide-Baumwoll-Mix (487 Franken) und Bio-Baumwolle (387 Franken).

Vergangenen Sommer, am Defilee der 20. Ausgabe der Mode Suisse, hatten die fröhlichen Oversize-Pyjamas der britisch-indonesisch-stämmigen Modemacherin Jacqueline Loekito und dem Zürcher Künstler Tobias Gutmann ihren grossen Auftritt. Gutmanns Zeichnungen wecken mit Formen verschiedener Käfer und Krokodile spielerisch Erinnerungen an schlechte Träume aus Kindheitstagen.

Gedruckt werden sie auf Bio-Baumwollpopeline im Digitaldruckverfahren inklusive Tintenspritzer der Originalzeichnungen. Gefertigt werden die Pyjamas dann auf Bali in einer kleinen, familiären Produktionsstätte. Und getragen werden die farbenfrohen Kreationen garantiert nicht nur im Schlafzimmer.

Schon seit 2009 gibt es das Zürcher Label Pyjamatz von Stefanie Lanfranconi und Jolanda Huber. Standen anfangs bunt gemusterte Einteiler für Babys und Kinder im Zentrum, hat sich der Look auch auf Teile für Erwachsene ausgeweitet.

Weiterhin zeichnen sich die Entwürfe durch Jolanda Hubers phantasievolle Prints aus, die auf eigenen Collagen, Illustrationen, Drucke und Malereien sowie aus etlichen Epochen und Kulturen basieren. Gedruckt werden diese auf GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle, verarbeitet werden die Pyjamas in Portugal.

Bettwäsche, gestaltet von unterschiedlichen Künstlern, zählen nebst Teppichen und weiteren Heimtextilien zum Sortiment der Marke ZigZagZurich. Zusammen mit dem Zürcher Modemacher Julian Zigerli ist vergangenes Jahr die Kapsel-Kollektion ZigZagZigerli entstanden.

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Nebst zwei Bettwäsche-Garnituren und einem Duschvorhang Solitaire gibt es auch drei Kurzpyjama-Sets namens «Kimono». Die Ensembles mit losen Wickeltops und offenen Partien unter den Achseln gibt es wahlweise aus unifarbener ägyptischer Baumwolle oder aus Baumwolle mit «Veins»-Print.

Der Edelklassiker unter den Wäscheherstellern ist Zimmerli aus Aarburg. Seit über 150 Jahren wird das als «World’s Finest Underwear» angepriesene Sortiment in der Schweiz (mittlerweile im Tessin) von Hand produziert. Nebst der Unterwäsche gibt es auch Pyjamas. Aktuell sind dies Herrenmodelle in Lang- und Kurzversion aus einer locker gewobenen, besonders leichten Voile-Baumwolle. Das geblümte Modell für Damen ist momentan im Webshop noch nicht erhältlich, dafür eine edle Version aus Viskose-Seide mit feinen Nadelstreifen und Dreiviertel-Ärmeln.

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Moya Kala ist ein weitere junges Schweizer Label, hinter dem das Dreiergespann Claudine Tanner, Sabina Gasser und Luana Derungs steckt: Der Fokus liegt bei ethischer Lingerie und Loungewear. Produziert wird nach dem Credo «#raisewomensdignity» unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Standards in einer familiengeführten Lingerie-Produktion in Bulgarien.

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Als Hauptmaterial für die Kollektionen dient dabei samtig-weiches Cupro. Verbesserter Schlaf, gelinderte Hautirritationen oder ein neues Körperbewusstsein zählen mitunter zu den Rückmeldungen zufriedener Kundinnen.

Das Label mit dem speziellen, schwedischen Namen Dagsmejan verspricht mit seiner Sleepwear ein neues, besseres Schlafgefühl. Die Schlafkleider aus Naturfasern sind sogar wissenschaftlich getestet und gibt es in vier verschiedenen Kategorien, alle mit patentierter Nattwell-Technologie, die je nachdem wärmt, kühlt, die Schlaftemperatur reguliert oder die Muskelregeneration unterstützt. Die Schweizer Schlaf-Innovation mit schwedischem Design wird in Europa hergestellt.

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